Besuch im Projekt in Oruro

geschrieben von Alexandra.

Seit März mache ich, Alexandra, nun schon ein Auslandssemester in Sucre, der Hauptstadt Boliviens. Die Online-Vorlesungen haben es mir nun schon einige Male möglich gemacht, auch nach Oruro, die Stadt, in der sich unser Partnerprojekt befindet, zu fahren und Renovación Madre-Niño zu besuchen. 

Wir stehen zwar in ständigem Kontakt mit dem Team in Bolivien, jedoch ist es etwas ganz anderes, sich gegenüber zu sitzen und nicht über ein Mikrofon und einen Bildschirm miteinander zu reden. Bei den Besuchen ist es immer wichtig viel Zeit mitzubringen, da es immer viel zu erzählen gibt. Das Team um Don Franco hat unzählige Ideen für neue Projekte, die sie gerne realisieren würde. Aber natürlich gibt es auch immer viel über die aktuellen Kurse und weiteren Angebote zu berichten. Einiges konnte ich auch selbst miterleben. 

Jetzt, da auch in Bolivien die Corona-Zahlen gesunken sind, ist das Projekt vor allem an den Wochenenden wieder gut besucht. Aber auch unter der Woche sind vor allem viele jüngere Kinder im Projekt. Mit der Kindergartengruppe habe ich einen halben Nachmittag verbracht und mich direkt in mein Freiwilligenjahr zurückversetzt gefühlt. Es war wirklich ein sehr schönes Gefühl, mit den Kindern zusammen zu spielen und zu lernen. Die Gruppe, leicht diminuiert, da einige Kinder erkältet waren, wird von vier Freiwilligen und der Psychologin und Sozialarbeiterin Maria Rene betreut und die Kinder fühlen sich spürbar wohl. Die Atmosphäre im Gruppenraum und der Umgang mit den Kindern und untereinander war sehr positiv, entspannt und freundlich. Maria Rene erzählte, dass einige Kinder schon gar nicht mehr nach Hause gehen möchten, da sie sich dort so wohlfühlen. Dass die Kinder dort gut aufgehoben sind, war wirklich deutlich zu sehen. 

Bei meinen Besuchen habe ich auch einige neue Angebote kennenlernen können, wie den Charango- und Gitarrenunterricht oder den Kunstkurs, den Don Franco mittlerweile anbietet. 

Da die meisten Jugendlichen und jungen Erwachsenen nachmittags zur Schule gehen, bzw. bereits arbeiten, werden die Kurse und technischen Fortbildungsangebote für diese Altersgruppe vor allem an den Wochenenden angeboten und von den Jugendlichen sehr gut angenommen. Die Jugendlichen zeigen großes Interesse und hatten sichtlich Spaß beim Tanzen, Singen, Schauspielern, Musik machen und Tischlern. Auch hier wurde ich mir offenen Armen willkommen geheißen und zum Mitmachen motiviert. Die gute Stimmung, der respektvolle Umgang und die tollen Angebote sind der Grund dafür, dass die Kinder und Jugendlichen gerne ins Projekt kommen und viele auch nach Ende des Unterrichts noch bleiben, um noch ein wenig Zeit zusammen zu verbringen. Zwar hat sich das Projekt, seitdem wir unsere Freiwilligenarbeit dort geleistet haben, sehr verändert, der Zusammenhalt, der freundschaftliche Umgang und die tolle Atmosphäre sind jedoch geblieben. Es hat mich sehr glücklich gemacht, das alles mit eigenen Augen zu sehen und es macht mich sehr stolz, dass ich zusammen mit Yana Paña Teil dieses Projekts bin. Die Arbeit, die dort geleistet wird, ist für die Kinder und Jugendlichen sehr wichtig und wertvoll für ihr ganzes Leben und ich hoffe, dass ich noch einige Male die Möglichkeit haben werde, vor Ort die Arbeit mitzuerleben. 

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